Alejandro Escovedo
& Don Antonio (Sacri Cuori) & Band
Beginn: | 22:00 |
Einlass: | 20:00 |
Vorverkauf: | ab 13,00€ (zzgl. Gebühr) |
Alejandro Escovedo
& Don Antonio (Sacri Cuori) & Band
Er ist wirklich einer der ganz Großen des Genres, als Singer/Songwriter wie als Pionier des damals noch nicht so genannten „Americana“.
Und er ist auf vielfältige Art und Weise mit dieser Agentur verbunden: Wenn ich das recht erinnere, war das 1994, als ich eine Band namens The Setters auf Europatournee brachte. Walter Salas-Humara (of The Silos fame), Michael Hall (den ich für einen der größten Songwriter der 1990er Jahre halte) und Alejandro Escovedo hatten unter dem Titel ein Album eingespielt, das auch heute noch wie ein Solitär da steht – nun gut, vielleicht sollte man es formulieren, wie es „The Wire“ tut, wenn sie von „Records That Set The World On Fire (While No One Was Listening)“ sprechen…
Auf dem einzigen Album der Setters jedenfalls finden sich All-Time-Fave-Songs wie das geniale „Let’s Take Some Drugs And Drive Around“, „Susan Across The Ocean“ und eben von Alejandro Escovedo „It’s Hard“, „She’s Got“, das legendäre „Helpless“ und „Tell Me Why“. Allerdings mußte Escovedo sehr kurz vor Tourbeginn leider absagen und wurde von Tom Freund ersetzt, auch so ein Guter. Those were the days.
Wie bei so vielen begann Escovedos Karriere in einer Punkband, bei The Nuns in den 1970er Jahren. Später startete er mit seinem Bruder die True Believers, die einen Vertrag bei EMI erhielten, mit Los Lobos auf Tour gingen und bis heute einen festen Platz im Herzen aller Roots-Rock-Fans haben.
1992 startete er seine Solokarriere, mit den einschlägigen Höhen und Tiefen – zu Letzteren gehörte eine schwere Krankheit 2003, als er eine Hepatitis C verschleppt hatte, was eine beispiellose Solidaritätsaktion unter seinen Musikerkollegen zur Folge hatte, die das Charity-Album „Por Vida: A Tribute To The Songs Of Alejandro Escovedo“ einspielten, um seine Krankenhauskosten zu decken; wie so viele amerikanische Künstler damals konnte Escovedo sich keine Krankenversicherung leisten. Lucinda Williams, Lenny Kaye (von der Patti Smith Band), Steve Earle, Calexico, Jennifer Warnes, John Cale, die Cowboy Junkies, Sheila E. (ja, die Schlagzeugerin von Prince!), M. Ward, Vic Chesnutt und Howe Gelb und viele andere gehören zu den Interpreten seiner Songs und erwiesen dem Urgestein der Szene ihren Respekt – eine Verneigung, zweifelsohne.
Alejandro Escovedo erfreut sich seit etlichen Jahren wieder bester Gesundheit, und er hat sogar gewisse kommerzielle Erfolge erreicht, seine letzten Alben landeten in den US-Charts, und der legendäre Produzent Tony Visconti, der u.a. T.Rex, Thin Lizzy, die Manic Street Preachers und Morrisey produziert hat, vor allem aber für seine lange Zusammenarbeit mit David Bowie (seit „Space Oddity“) berühmt ist, arbeitete mit Escovedo zusammen.
Der Sound von Alejandro Escovedo ist sehr besonders. Das Americana-Magazin „No Depression“ hat es als „einmalige Mischung von Punkrock, Kammermusik und Corrida“ bezeichnet, die „wie eine Nortena-Version der Velvet Underground klingt“. Bei aller gebotenen Skepsis gegenüber derartigen Vergleichen – aber da ist was dran! Escovedo vereinigt die besten dieser Welten. Es ist tatsächlich eine kammermusikalische Version von Chicano-Rock’n’Roll, die ihre Punk-Wurzeln nicht verleugnet, aber ebenso wenig die Wurzeln in mexikanischer Corrida und im Jazz, und die gleichzeitig mit einem Bein bei Chuck Berry und James Brown steht. Hört sich furchtbar an, wenn man das so schreibt, ist aber wahr, ebenso, wie es wahr ist, daß Alejandro Escovedo einen einzigartigen Sound entwickelt hat, der unverkennbar ist.
Lenny Kaye hat über ihn einmal geschrieben: “There are songwriters who sing their songs, and then there are songs who sing their writers.” Allein sein Song „The Way It Goes“ belegt diese Einschätzung und dürfte Escovedo einen Platz im Singer/Songwriter-Olymp sichern.
Escovedo hat wirklich amerikanische Musikgeschichte miterlebt. Und er ist ein Musiker von altem Schrot und Korn, wie man sie hierzulande eben nicht findet: “You just do your good work, and people care,” sagt er. “I always believed, when I was a kid, that if you just worked hard, you would find fulfillment. A working musician is all I ever wanted to be. Hard work, to stay true to what you want to do, and then eventually someone would notice for that very reason.”
Sein Neues Album, “Burn Something Beautiful”, wird Ende des Jahres auch hierzulande erscheinen (bei In-Akustik), Peter Buck (R.E.M.) und Scott McCaughey (The Minus 5) waren Co-Writer und haben das Album produziert.
Alejandro Escovedo wurde 1998 von “No Depression” als “Artist of the Decade” ausgezeichnet.
2006 erhielt Escovedo den “Lifetime Achievement Award for Performing” der “Americana Music Association”.
“I’ve been a fan of Alejandro’s music for over 30 years.” Peter Buck (R.E.M.)
Endlich wird Alejandro Escovedo wieder in D-A-CH auf Tour gehen, und zwar mit einer fabelhaften Band (u.a. mit Mitgliedern der Band Sacri Cuori).