Chris Eckman
Chris Eckman
Was soll man zu diesem Künstler noch sagen?
Chris Eckman, Mastermind hinter den „legendären“ The Walkabouts, Teil des ebenso heiß und innig verehrten Duos „Chris & Carla“, Teil von Dirtmusic, Distance, Light & Sky, vielgefragter Produzent und nicht zuletzt unermüdlicher Labelboss und Stratege des Glitterbeat-Labels… Einer der ganz großen im Konzert- und Musikwesen, als Künstler, Songwriter und Sänger ebenso wie als Förderer von hervorragender Musik aus aller Welt.
Chris Eckman taucht auf seinem neuen Soloalbum „Where The Spirit Rests“ ganz tief in die Stimmung unserer außergewöhnlichen Zeit ein. Er singt von Verlust, Desorientierung, Wiedergutmachung und der Suche nach einer Heimat. „Ich spielte nicht sonderlich viel Gitarre in den letzten Jahren”, schon vor der Pandemie musste sich Eckman einschneidenden Veränderungen in seinem Leben stellen. Zu seinem Instrument zurückzufinden, gab ihm Halt und Hoffnung: „Von hier an entstanden die ersten neuen Songs. Mein neues Album begann zu wachsen.” Das Songwriting bot ihm eine neue Perspektive. Eine Art Rettungsseil. Ein Weg, um sich seine Gedanken und Emotionen von der Seele zu schreiben. „Es gab keine Deadline. Am Anfang hatte ich nicht mal die Idee, dass aus diesen Songs ein ganzes Album werden könnte” sagt Chris. „Ich schrieb insgesamt zwanzig Songs, von denen es am Ende nur sieben auf das Album geschafft haben.” Die neuen Songs bilden eine Einheit aus sieben Kurzgeschichten: „Ein innerer Dialog zwischen einer Person und ihrer Außenwelt”, sagt Eckman. „Eine engstirnige Stimme wie bei den Monologen des irischen Schriftstellers Samuel Beckett”. Die Perspektive des Erzählers jedoch immer verwurzelt in der realen Welt. „Ich wollte es so authentisch wie möglich halten, mit Dreck unter den Fingernägeln.” Schon die ersten Zeilen des Songs Early Snow beschreiben die Stimmung des Albums:
“The snow came early / And stayed long / Deep into the spring / So much shock / Too little awe / Thought I’d seen everything / Didn’t count on the bitterness / Hit me unforeseen /
Didn’t count on the revisionist / History written sloppily.”
Produziert wurde das Album von Alastair McNeill, einem Komponist von elektronischer Musik, der u. a. mit Roísín Murphy gearbeitet hat. „Nachdem er nach Ljubljana zog – wo ich auch lebe – hat er ein Tonstudio in einer Burg gebaut. Nur ca. 1 km von meinem Haus entfernt. Also ging ich jeden Tag für ein paar Stunden zu ihm und nahm Song für Song auf. Erst die Gitarren, dann die Vocals. Dann die Takes mit Kontrabass und Schlagzeug. Alles live, so entstand ein Feeling von Zerbrechlichkeit und Ehrlichkeit”.
Dieses besondere Gefühl von „Zerbrechlichkeit und Ehrlichkeit“ zeichnet das neue Album von Chris Eckman aus – Chris Eckman nähert sich dem Platz, wo der Geist ruhen kann…
Pressestimmen:
„Unwiderstehliche, geisterhafte Dämmerstücke“ (Rolling Stone, 4 ½ Sterne)
„Seine Songs sind Folk-Perlen allererster Güte: Der melancholische Opener ‚Early
Snow‘, das elegische, streichergetränkte ‚Cabin Fever‘, selbst das schroffe ‚Drinking
in America‘ – diese Songs sind betörend, mitreißend und einfach wunderschön. (…)
Am Ende steht ein tolles Album mit großen Songs, wunderbar arrangiert und
eingespielt.“ (eclipsed)
„Das großartige Spätwerk von Chris Eckman offenbart, wo der Geist seine Ruhe
findet.
Tatsächlich eine Musik, die nahebei ist, kein Adieu zulässt. Schon die Eingangszeilen der Eröffnungsnummer, klar und kalt wie felsgeborenes Wasser, reißen den Horizont auf. ‚The snow came early / and stayed long / deep into the spring.‘ Die Kraft der Natur, die Kraft der Sprache – sich in siebenfachen Song-Durchdringungen manifestierend. (…)
Ferne Gewitter, die langsam herannahen, Irrlichter und Unruhe. Der ‚big shakedown‘ aber verbleibt im bannenden Vers.
Knapp über 44 Minuten dauert dieses Meisterwerk, die Zuschreibungen ‚Singer-Songwriter‘ und ‚Folk‘ nicht suchend, nicht verneinend. Es ist bloß die ganz eigene Ausdrucksweise eines Menschen, der vor vier Jahrzehnten einer Fährte gefolgt ist und Erfahrungen an gehäuft hat. (…)
Wie sein Vorbild Townes Van Zandt ist der 60-jährige US-Amerikaner ein Melancholiker von Format. ‚What do we really need to know?‘, heißt es in dem nachdenklich-dräuenden ‚Northern Lights‘. T.S. Eliot, W.H. Auden, Gordon Lightfoot und ‚some old folk songs‘ werden hier zu Rate gezogen: Das Gegenwärtige ist ohne Tradition, ohne überliefertes Wissen nicht vorstellbar. In dem langsamen, wie über dunkle Wasser tastenden ‚This Curving Track‘ setzt plötzlich die Pedal Steel ein – und das Herz für einen Schlag aus. (…)
Hohelied, Dichtung. Jedes Wort, jeder Ton an seinem Platz und gewichtet. Wie gelassen und bescheiden dieser schönste aller Songs ist, wie einfach und einsam.“ (Olaf Velte, Frankfurter Rundschau)
„Der Schwermelancholiker Chris Eckman schreibt nun gemächliche, spätdylaneske und sehr lange Lieder für akustische und Pedal-Steel-Gitarre, Piano und Kontrabass, die er mit gutturaler Chris-Rea-Stimme raunt. Es passiert nicht viel in diesen geisterhaften Dämmerstücken und Western-Elegien. Aber sie sind ganz und gar unwiderstehlich.“ (Arne Wilander/Rolling Stone)