Maximilian Hecker
Maximilian Hecker
Maximilian Heckers neuntes Studioalbum, produziert von Johannes Feige und gemischt von Tommi Eckart, scheint hinsichtlich des Titels an Heckers erstes Album „Infinite Love Songs“ von 2001 zu appellieren. Diese scheinbare Analogie ist aber in Wirklichkeit kein augenzwinkernder Bezug zum Debüt. Vielmehr behandelt Maximilian Hecker auf „Wretched Love Songs“ seine Schwierigkeiten, romantisch zu lieben, seinen Mangel an Urvertrauen, sein Kindgebliebensein in Liebessituationen und seine erbärmlichen Versuche, eine Liebesbeziehung zu führen. Allein vier Songs auf dem Album tragen den Titel „My Wretched Love“. Doch alle elf Lieder des Albums befassen sich mit Heckers „Bindungstrauma“ und mit seiner frühen Kindheit. So auch mit der Geburt seiner schwerstbehinderten Schwester, die zur Welt kam, als er zwei Jahre alt war. Erstmals hat Hecker seine Songs nicht selbst arrangiert, sondern vom Produzenten Johannes Feige bearbeiten lassen, ursprünglich Heckers langjähriger Live-Gitarrist. Er ist seit einigen Jahren als Produzent tätig und hat 2015 bereits „Spellbound Scenes of My Cure“ produziert. Und schließlich ist der Larger-than-Life-Sound Tommi Eckart, Inga Humpes Counterpart bei „Zweiraumwohnung“ zu verdanken. Er zeigt als Mixing Engineer auf der Platte auf charmante Weise wenig Berührungsängste vor Bombast und stilvoller Übertreibung.