Hackedepicciotto
Beginn: | 22:00 |
Einlass: | 20:00 |
Vorverkauf: | ab 20€ (zzgl. Gebühr) |
Tageskasse: | 25€ |
Hackedepicciotto
„Hackedepicciotto“ sind Alexander Hacke und Danielle de Picciotto. Beide sind unabhängig von einander Legenden: Danielle de Picciotto zog 1987 nach Berlin, um die Leadsängerin der Band „Space Cowboys“, Mitbegründerin der Love Parade, ein Mitinitiatorin des Ocean Clubs mit Gudrun Gut zu werden und seit 2001 die Gängster braut in Alexanders Abenteuern zu werden. Alexander Hacke ist Gründungsmitglied und Bassist von Einstürzende Neubauten. Das im Jahr 2006 romantisch verheiratete Künstlerpaar hat seit fast zwei Jahrzehnten kreativ mit unzähligen internationalen Projekten interagiert, abgesehen von Ihren regelmäßigen Veröffentlichung eigener Kompositionen. Ihre Live-Shows sind, um es milde auszudrücken, sehr intensiv.
Danielle spezialisiert sich auf ungewöhnliche Instrumente wie die Hurdy Gurdy, die Auto-Harfe und der Cemence, neben der Geigen und dem Klavier; Alexander ist Meister des Basses, Gitarre und Schlagzeug. Gemeinsam schaffen sie wunderschöne, existenzialistische, akustische Klanglandschaften, die gleichzeitig brüllen und vibrieren, und ihr Publikum erschüttern, aber überglücklich machen. Danielle, Autor von zwei Büchern, schreibt die meisten ihrer Texte, sei es die poetisch gesprochenen Wortmomente oder die bedeutenden Chöre, die sie zusammen komponieren. Alexander Hacke, ein ausgezeichneter Sänger und Obertonmeister, knurrt seine gutteralen, rumpelnden Gesänge, die unheimlich über ihre nomadischen Wüstendrones schwimmen und von kreischenden Vögeln, Bienen oder wilden Wind begleitet, mit langsamen, schwere Riffs, die als Flüstern beginnen und dann aber in einer vulkanischen, rollenden Welle der apokalyptischen Raserei enden. Die Collage dieser Mischung wird mit melancholischen, lichtdurchlässigen Harmonien, sehr schweren & tiefen Bassakkorden und Elektronik durchwachsen und ist ein faszinierendes Universum von Klang und Emotionen, das eine immer wachsende Gruppe begeisterter Zuhörer hervorgebracht hat. „Menetekel“ ist ihr neues Album und es ist dunkler als ihr letztes Meisterwerk „Perseverantia“. Menetekel ist ein Wort für „die Schrift an der Wand“ und das Künstlerpaar projiziert darin unsere kollektive Verzweiflung über dem, was weltweit momentan geschieht, und verwandelt es in eine monumentale Symphonie von Klang, wirbelndem Klang und biblischer Raserei“. Der erste Song auf der doppelten LP flüstert harmonsich und singt „Willkommen in meinem Haus“ „Willkommen, in meinem Herz „, aber sehr schnell werden die Schatten tiefer und die Stimmung wird wilder, die Trompeten klingen und der Fall von Jericho ist vollbracht oder ist es der Exil aus dem Paradies?
Danielle & Alexander gaben im Jahr 2010 ihre Haus in Berlin auf und bewanderten die Welt, um eine Heimat zu finden, die mit dem Künstlerhafen Berlin der 80er Jahren vergleichbar wäre. Aber die Zeiten haben sich geändert und jeder ist nun allein.
Die eisigen Winde, die wehen, sind überall und Tausende von Obdachlosen Seelen wandern auf unseren Straßen, ihre Suche ist symbolhaft für die universellen Suche nach einem freidlichen Hafen in unserer Zeit. „Die großen Regenfälle haben begonnen“ flüstert Danielle auf dem zweit letzten Titel des Albums „The Prophesy“ einen Wirbelwind von orientalischen und westlichen Klängen, die mit einander schneller und schneller tanzen, bis sie sich in den minimalen und letzten Song des Albums verwandelt „Crossroad“ „Stehend auf der Kreuzung. Ursache und Wirkung. Unsere Reaktion ist die einzige in der Natur, die eine Wahl hat „. Die symbolischen und spirituellen Fragen die gestellt werden geben dem Album eine ungewöhnliche Tiefe, eine ergreifende Sicht der Menschlichen Suche nach Erlösung.
Auf der D-Seite der Doppel-LP ist eine 20-minütige Klanginstallation, zu der hackdepicciotto eingeladen wurden, während einer Residencyin einer alten Kirche in Österreich zu komponieren. Sie beschlossen, die Kirche als Kinder zu betrachten, ohne vorgefasste Gedanken oder Antworten, einfach als das seltsame Haus eines entfernten Riesen. Interessanterweise inspirierte die Architektur der alten Mauern ein paar philosophische Gedanken, die Licht in die schattigen Tiefen der Neuzeit bringen könnten – in einem überwältigenden Chor von vielen Stimmen singen die beiden Künstler: „Das Echo hängt davon ab, wo man steht“.